Zum Schmunzeln

Krippenkurs

von Ludwig Grames
Freiwillig, net weil ich muaß
mach´ ich beim Schani einen Kurs.
Auch Tennispartner, es sind drei,
war´n anfangs skeptisch, doch dabei.
Beim Einführ´n in der ersten Stunde
schau´n manche fagend in die Runde –
der Rudi und der Franz,
war´n sich sicher, net so ganz.
Soll´s eine werd´n vom Orient
oder alpenländisch, wia mans´s kennt?
Die Heimatkrippn´n wollns probiern
nach langem such´n und studiern.
Schon gwußt hab´ns Erich und der Wickerl –
sie machn a Laternenkripperl.
Der Wick mocht zwa – er hat sich traut
fürn Fall, das ane er verhaut.
Renate, Toni und der Hans
widmen sich uns voll und ganz.
Sie schütten uns in ana Dur
mit Tipps und vieln´ Ideen zua.
Als Laie hat man´s da sehr schwer –
welchem Meister glaubt man mehr?

I such alls´ zsamm aus vielen Kistn
und mach a Stricherl auf der Listn´.
Des macht ein jeder so – bestimmt,
der sich ein Bier vom Kühlschrank nimmt!
Noch zwei, drei mal genußvoll nippn,
arbeit ich weiter an der Krippn´.
Ganz streng schaut Toni bei mir noch,
damit ich hoit kann Blödsinn moch!
Und ich schau zwischendurch verstohln –
was die andern´ machn wolln.
Ein Wahnsinn, was die alle leistn!
Doch der Erich plagt sich hier am meistn:
die schweren Säuln muß er montiern –
und viel Ideen fahrn´ eam durchs Hirn.
Während mei Krippn trocknen muß,
mach ich an Strich bei „Hubertus“.
Schön langsam kommen aus der Küche –
exotisch, feine Fleischgerüche!
Es zaubern für uns, trotz der Enge,
Regina und der Hans drei Gänge.
Der Kurs zahlt sich allein schon aus –
wegen diesem Götterschmaus.

Die Mittagsstund wird gnutzt zum Plauschn
und um Ideen auszutauschn.
Und die Renate kontrolliert,
daß der Leim verschlossn wird.
Dananch wird wieder frisch gestärkt,
an den Krippn brav gewerkt.
Ich vertrag den Staub recht schlecht –
drum war ein Bier grad wieder recht.

Die Gerti macht brav Inventur –
sie kennt im Schrank jede Figur.
Und auch manchmal kommt mir vor,
mit ihnen redet sie sogar.
Bei dem Figurenkauf hilft sie jedem und klärt auf -und liebevoll wird man gebetn
dem Verein doch beizutretn.

Auf Ho-ruck is´ 17 Uhr –
der Erich gabert no ka Ruah!
Mior tuan vom stehn schon weh die Wadl,
drum kommt das Werkzeug zruck ins Ladl.
Ein jeder schaut, ob alls´ gelungen –
und dann wird der Besn gschwungen.
Dananch ein Achterl, guat und frisch
zsamm drängt aufn Kuchltisch.
Beim zweitn Achterl wird besprochn,
wies weitergeht die nächste Wochn.

Am End vom Kurs, am viertn Tag –
überwiegt die Freud – ka Frag!
Was sie do schönes gschaffn habn,
hat kana glaubt, auch net im Traum!
Würdevoll reicht uns Renate
die Krippenkurszertifikate.
Drum gehn wir zhaus mit voller Stolz –
und Krippn aus besonderm Holz.
Dem Verein wünsch ich ein langes Lebn –
auf des will ich ein Glaserl hebn.